kurfuerstliches-Wappen

 

Zur Geschichte Heidelbergs

 

das Wappen der Pfalzgrafen bei Rhein Die früheste schriftliche Erwähnung Heidelbergs stammt aus dem Jahr 1196. Zu dieser Zeit gehörte Heidelberg dem Bistum Worms.1225 wurde Heidelberg ein Lehen der Pfalzgrafen bei Rhein, denen durch die goldene Bulle im Jahre 1356 die Kurfürsten-Würde verliehen wurde.

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts bildete sich Heidelberg als ständige Residenz der Pfalzgrafen heraus. Neustadt an der Weinstraße blieb, wie auch Bacharach und einige andere frühere Herrschaftssitze der Pfalzgrafen, Nebenresidenz.

 

Nachdem in der Vorzeit mehrere Besitzer in Folge die Pfalzgrafenschaft innehatten, wurde die Pfalzgrafschaft 1214 an Ludwig I. von Wittelsbach (1214-1228) übertragen.

Seitdem sind die Geschichte der Kurpfalz und die Geschichte Bayerns eng verwoben.

 

die Heiliggeistkirche

Die Wahl des Pfalzgrafen Ruprecht III zum deutschen König als Ruprecht I im Jahre 1400 sowie seine Krönung durch den Papst zum Kaiser des heiligen römischen Reiches bedeuteten einen weiteren Aufschwung für Heidelberg. Unter anderem wurde die Heiliggeistkirche in dieser Zeit erbaut.

 

1386 gründete Ruprecht I. die Universität Heidelberg als dritte Hochschule des Deutschen Reichs (nach Prag und Wien). Sie ist somit die älteste Universität des heutigen Deutschland. Im ausgehenden 14. Jahrhundert dehnte sich Heidelberg auf das Gebiet der heutigen Altstadt aus.

Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Universität Heidelberg zu einem Zentrum des frühen Humanismus.

 

Hortus Palatinus und Heidelberger Schloss

Der Hortus Palatinus, der Park des

Heidelberger Schlosses in einem historischen Bild.

Kurfürst Friedrich V. (1610–1623) von der Pfalz lies für seine Gemahlin, der britischen Prinzessin Elisabeth Stuart, das Schloss erheblich erweitern, unter anderem entstand der Hortus Palatinus.

Heidelberg-Panorama_Merian_1620

 

Mit dem Tod des evangelischen Kurfürsten Karl II., der 1685 kinderlos verstarb, erlosch auch die Linie Pfalz-Simmern des Hauses Wittelsbach und die Kurfürstenwürde ging auf die katholische Nebenlinie Pfalz-Neuburg über.

 

Liselotte von der Pfalz

Liselotte von der Pfalz

Da auch der französische König Ludwig XIV Erbansprüche an der Kurpfalz geltend machte, die pfälzische Prinzessin Elisabeth Charlotte (bekannt als Liselotte von der Pfalz) war seine Schwägerin, entbrannte der Pfälzische Erbfolgekrieg.

 

Heidelberg wurde zweimal, 1688 und 1693, von französischen Truppen erobert und verwüstet. Erst nach dem Ende des Pfälzischen Erbfolgekriegs 1697 konnte man an den Wiederaufbau Heidelbergs denken. Auf dem überkommenen mittelalterlichen Grundriss entstand das neue, vom Barock geprägte Heidelberg. Die neuen katholischen Herrscher siedelten in Heidelberg Jesuiten an, die dafür sorgten, dass ein Drittel der Bevölkerung zum katholischen Glauben konvertierte.

 

Da der ungeliebte bayerische Kurfürst seine Pläne, im Bereich Bergheims eine neue Schlossanlage nach dem Vorbild Versailles zu bauen, gegen den Widerstand der Bevölkerung nicht durchsetzen konnte, verlegte er seine Residenz nach Mannheim, wo eine große neue Schlossanlage entstand, die dem Zeitgeist eher entsprach als die beengten Verhältnisse des nach den Kriegszerstörungen immer noch unbewohnbaren Heidelberger Schlosses.

 

Kurfürst Carl Theodor (1743–1799) machte sich an den Wiederaufbau des Heidelberger Schlosses, die Arbeiten wurden jedoch 1764 nach einem verheerenden Blitzschlag wieder eingestellt.

 

Alte Brücke

die "Alte Brücke"

Da die alte Holzbrücke über den Neckar 1784 wieder einmal zerstört wurde, entstand unter seiner Herrschaft auch eine neue, steinerne Brücke, die "Alte Brücke".

Dabei wurden auch die spitzen Kegeldächer des Brückentors durch barocke Turmhelme ersetzt. Im Gegensatz zu den seit dem frühen Mittelalter immer wieder von Hochwassern zerstörten Holzbrücken steht die alte Brücke noch heute.

 

Die Wirren der französischen Revolution sowie die nachfolgenden napoleonischen Kriege wirkten sich auch nachhaltig auf das Deutsche Reich aus. Bereits die französischen Revolutionskriege führten zum Verlust der linksrheinischen Gebiete des Deutschen Reichs. Im Frieden von Lunéville 1801 wurden diese Verluste bestätigt, mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde der nunmehrigen Realität Rechnung getragen, indem unter anderem auch die Kurpfalz, die ja fast ihres gesamten Herrschaftsgebiets verlustig gegangen war, aufgelöst und die verbliebenen Reste dem Großherzogtum Baden zugeschlagen wurden. 1806 erlosch auch durch Kündigung der Verträge durch den amtierenden österreichischen Erzherzog, deutschen König und römisch deutschen Kaiser das Deutsche Reich und mit ihm das "Heilige Römische Reich Deutscher Nationen".

 

Danach spielte Heidelberg als Machtzentrum keine Rolle mehr. Die Universität, für die 1930 mit den Spenden amerikanischer Bürger ein neuer Hörsaal gebaut wurde und die romantische Atmosphäre des alten Heidelberg sind maßgeblich für den Ruhm Heidelbergs in der Welt.